Der Rückruf der Genehmigung der Friedensstatue in Moabit offenbart, wie stark der Bezirksbürgermeister von Dassel unter Druck nachgibt. Die Jugendgruppen Jusos Berlin-Mitte, Grüne-Jugend Berlin-Mitte und Linksjugend [’solid] Clara kritisieren die außenpolitische Einflussnahme auf den Bezirk und fordern die Bewahrung der Friedensstatue als Teil der Erinnerungspolitik. Die Friedensstatue in Moabit wurde Ende September von der Aktionsgruppe „Trostfrauen“ des Berliner Korea Verbands und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Südkorea und Deutschland enthüllt. Die Bronzestatue der sitzenden Frau macht auf die Schicksale von hunderttausenden Mädchen* und Frauen* aufmerksam, die während des Asien-Pazifik-Krieges verschleppt und sexuell versklavt wurden.

Die konservative Regierung Japans stellt sich gegen eine Aufarbeitung des Themas und übt politischen Druck aus. Vom Auswärtigen Amt bis hin zu Berliner Behörden wurde auf eine Demontage der Bronzestatue gedrängt. Der Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel, der im Juli noch diese Statue bewilligt hatte, zog nun die Genehmigung mit fadenscheinigen Argumenten zurück. Eine solche Politik stellt sich gegen die Opfer dieser Zeit sowie Opfer von sexualisierter Gewalt weltweit.

Vielmehr muss jetzt der Dialog geöffnet werden und die Thematik der sexualisierten Gewalt endlich stärker in den Mittelpunkt des Diskurses gerückt werden. Das Schweigen und die Leugnung solcher Taten müssen gebrochen werden. Wir stehen solidarisch mit dem Korea Verband e.V. und fordern den Bezirksbürgermeister auf, den Erhalt der Friedensstatue in unserem Bezirk zu garantieren.

Hier findet ihr die gemeinsame Pressemitteilung als PDF.

Ansprechpartner:innen für die Jusos Berlin-Mitte sind die Co-Vorsitzenden Lukas Littmann und Miriam Siglreitmaier.