In der ersten Sitzung unseres Themenmonats „Feminismus“ wollen wir den Begriff Intersektionalität näher kennenlernen.

Heutzutage, wo Intersektionalität etwas täglich Erlebtes ist, verwundert es umso mehr, dass die Auseinandersetzung mit Intersektionalität im gesellschaftlichen Diskurs noch nicht angekommen ist.

Der Begriff beschreibt die Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen in einer Person. Ursprünglich wurde er von schwarzen Feministinnen* in den USA geprägt. Bereits 1851 kritisierte die Frauenrechtlerin Sojourner Truth mit der Frage „Ain‘t I a Woman?“, dass Frauen, aufgrund ihres Geschlechts, an Wahlen nicht teilnehmen durften, dem vorherrschenden Rassismus und der Klassenunterdrückung innerhalb der Frauenbewegung sowie dem Sexismus, dem die Schwarzen Frauen in ihrer Community ausgesetzt waren. Truth brachte zum Ausdruck, dass Schwarze Frauen somit spezifische Diskriminierungserfahrungen machten, die sich sowohl von den Diskriminierungserfahrungen Schwarzer Männer als auch von den Erfahrungen weißer Frauen unterschieden.

1989 verwendete die US-amerikanische Juristin Kimberlé Williams Crenshaw erstmalig in ihrem wissenschaftlichen Aufsatz den Begriff Intersektionalität.
Bei der Veranschaulichung des Begriffs stellte sich Crenshaw eine Straßenkreuzung vor, bei der jede Fahrbahn eine Kategorie der Diskriminierung darstellt. An der Straßenkreuzung begegnen sich diese unterschiedlichen Fahrbahnen. Crenshaw wollte mit dieser Veranschaulichung die Vielschichtigkeit der mehrdimensionalen Diskriminierung bei Intersektionalität zum Ausdruck bringen. Seit den 1990er Jahren ist Intersektionalität Teil einer regen Debatte in den Gender Studies.

Deshalb ist es auch für uns Jusos an der Zeit sich dem Thema anzunehmen. Aus diesem Grund wollen wir gemeinsam folgende Frage in unserer Sitzung besprechen:

Was ist Intersektonalität und wie definieren wir sie?
Wie ist das Geschlechterverständnis innerhalb des Feminismus?
Wie können wir Intersektionalität in den gesellschaftliche Diskurs tragen und ist dabei Gegenwind zu befürchten?
Wie können wir gemeinsam Mehrfachdiskriminierung bekämpfen?

Als Referentinnen* konnten wir Michelle Pröhl und Bafta Sarbo, Vorstandsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e. V., für unsere Sitzung gewinnen! Beide beschäftigen sich in ihrem Studium der Sozialen Arbeit und den Sozialwissenschaften mit dem Themenkomplex, in den sie uns einführen und anschließend mit uns die genannten sowie weitere Fragen diskutieren werden.

Ganz gleich, welchem Geschlecht du angehörst, ob du neu eingetreten oder schon lange aktiv bist: alle Interessierten sind bei dieser Sitzung herzlich willkommen!
Vorwissen wird nicht benötigt und vorausgesetzt.

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