„Berlin-Mitte ist ein weltoffener Bezirk. Hier darf nicht dem Druck der japanischen Regierung beigegeben werden, die das Gedenken an Opfer sexualisierter Gewalt unterbinden will“, so die Jusos Berlin Mitte. Die Friedensstatue „Ari” in Moabit erinnert an tausende Mädchen und Frauen aus dem gesamten Asien-Pazifik-Raum, die während des Zweiten Weltkrieges als sogenannte „Trostfrauen“ durch das japanische Militär verschleppt, missbraucht und sexuell versklavt wurden. Reaktionäre Gruppen in Japan und Südkorea leugnen diese Tatsachen und fordern den Abbau der Statue. Auch die japanische Regierung hat sich bis heute nicht offiziell bei den Opfern entschuldigt und übt Druck auf das Land Berlin und den Bezirk Mitte zum Abbau der Statue aus. Infolgedessen hat Kai Wegner gegenüber der japanischen Außenministerin angekündigt, die Statue in dieser Form nicht weiter zu dulden und durch eine allgemeinere Statue, ohne den historischen Bezug, ersetzen zu wollen. Auch die Grüne Bezirksbürgermeisterin Remlinger plant nun überraschend, die Statue schon im September 2024 abbauen zu lassen.


„Wir Jusos setzen uns für den dauerhaften Erhalt der Friedensstatue ein und möchten den Korea Verband dabei weiterhin unterstützen“, erklärt Sarah Hegazy, Co-Vorsitzende der Jusos Mitte. “Die Aussagen von Kai Wegner entsetzen uns. Wer das Erinnern an Opfer sexualisierter Gewalt unterbinden will, ist als Bürgermeister einer internationalen Metropole wie Berlin ungeeignet”, so Gina Ostertag, Co-Vorsitzende der Jusos Mitte. “Weiter fordern wir, dass der Koreaverband in entsprechenden Gesprächen endlich eingebunden wird, alles andere ist untragbar” so Ostertag weiter.

Auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte hat sich mehrfach in entsprechenden Beschlüssen für den Erhalt der Friedensstatue ausgesprochen. „Stefanie Remlinger muss als Bezirksbürgermeisterin die Beschlüsse der BVV respektieren und ihnen Folge leisten. Ein möglicher Abbau der Statue wäre eine Schande für den Erinnerungsprozess, gegenüber den Hinterbliebenen sowie gegenüber allen Opfern sexualisierter Gewalt“, erklärt Sarah Hegazy der Jusos Berlin Mitte und fordert darüber hinaus den Erhalt der weiteren Friedensstatuen außerhalb von Berlin. „Im Übrigen ist für die Statue ausschließlich der Bezirk zuständig, Kai Wegner sollte sich also auch aus diesem Grund mit solchen Äußerungen zurückhalten”, so Gina Ostertag der Jusos Mitte.

Sarah Hegazy als Co-Vorsitzende der Jusos Mitte ergänzt: „Den von Wegner vorgeschlagenen Ersatz der Statue durch eine Statue ohne den Bezug zu den Verbrechen des japanischen Militärs lehnen wir ab. Für uns ist klar: Erinnerung kennt kein Ablaufdatum. Die Friedensstatue muss bleiben!“

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