Jusos Mitte fordern dauerhaften Erhalt der Friedensstatue in Berlin

Berlin-Moabit. „Verdrängen, vergessen, verschweigen? Nicht mit uns!“, das stellt der Vorstand der Jusos Berlin-Mitte nun in einer Pressemitteilung klar. Es geht um die Debatte um die Friedensstatue in Moabit. Diese erinnert an tausende Mädchen und Frauen aus dem gesamten Asien-Pazifik-Raum, die während des Zweiten Weltkrieges als sogenannte „Trostfrauen“ durch das japanische Militär verschleppt und sexuell versklavt wurden. Rechte Gruppen in Japan und Südkorea leugnen diese Tatsachen und fordern nun den Abbau der Statue, für den sich auch die japanische Regierung einsetzt. Als Gegenprotest hat der Korea Verband in Berlin eine Mahnwache in Moabit organisiert, an der sich auch die Jusos Mitte beteiligt haben.

„Wir Jusos Mitte setzen uns für einen dauerhaften Erhalt der Friedensstatue ein und möchten den Korea Verband dabei weiterhin unterstützen“, erklärten sie in einer Pressemitteilung. Bisher hatte das Bezirksamt Mitte nur eine vorläufige Bleibe-Erlaubnis für die Statue bis September 2022 erteilt.

Auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte hat sich kürzlich für den Erhalt der Friedensstatue ausgesprochen. „Nun muss Stephan von Dassel als Bezirksbürgermeister dies auch umsetzen. Seine Blockadehaltung kritisieren wir. Das ist eine Schande für den Erinnerungsprozess, die Hinterbliebenen sowie alle Opfer sexualisierter Gewalt. Ebenfalls fordern wir die SPD-Fraktion in der BVV auf, dass sie sich hinter den BVV-Beschluss stellt und hinter den eigenen SPD-Kreisbeschluss für den Erhalt der Friedensstatue. Die Friedensstatue ist ein wichtiger Teil, um an die begangenen Verbrechen gegenüber Frauen und Mädchen zu erinnern“, erklärt Anton Beling, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Mitte, und fordert darüber hinaus weitere solcher Gedenk-Statuen.

„Der Abbau der Friedensstatue wäre eine Demütigung – nicht nur für die ‚Trostfrauen‘ selbst, sondern für alle Opfer von sexualisierter Gewalt“, erklärt Louisa Wehlitz, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Mitte, weiter. Schließlich gelte es, dauerhaft auf den physischen und psychischen Schmerz sowie die lebenslange Traumatisierung von Frauen und Kindern durch sexualisierte Gewalt in Kriegen aufmerksam zu machen. Sarah Hegazy als stellvertretende Vorsitzende der Jusos Mitte ergänzt: „Wir können diese Tatsache nicht einfach unter den Teppich kehren und aus dem öffentlichen Raum drängen. Wir fordern vom Bezirksamt daher den Einsatz für eine dauerhafte, antirassistische, feministische und dekoloniale Erinnerungskultur und eine deutliche Positionierung gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Kindern. Für uns ist klar: Erinnerung kennt keine Befristung!“

Noch bis Donnerstag, den 30. Juni, findet bei der Friedensstatue in der Bremer Straße 41 von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr die vom Korea Verband organisierte Mahnwache statt. Wer den Erhalt der Friedensstatue unterstützen möchte, kann dies beispielsweise über die Online-Petition „Die Friedensstatue muss bleiben“ auf openpetition.de tun.  

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