Jusos Berlin Mitte und Grüne Jugend Berlin Mitte kritisieren
Bezirksbürgermeisterin Remlinger und Bezirksstadtrat Schriner scharf
Abbau der Friedensstatue „Ari“ in Moabit: ein Angriff auf feministische Erinnerungskultur
In der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober wurde die Friedensstatue Ari in Moabit abgebaut. Wir,
die Grüne Jugend Berlin Mitte und die Jusos Berlin Mitte, verurteilen diesen Schritt aufs
Schärfste. Die Statue war ein wichtiger Ort der Erinnerung, der Mahnung und der Solidarität mit
den Überlebenden sexualisierter Gewalt in Kriegszeiten – und ein Symbol für feministische und
antirassistische Kämpfe weltweit.
Die Entfernung von Ari ist mehr als ein Verwaltungsakt. Sie ist Ausdruck einer Politik, die
feministische Erinnerung marginalisiert und historische Verantwortung verdrängt. Gerade in
Zeiten, in denen rechte Kräfte Geschichte umschreiben und feministische Perspektiven
delegitimieren wollen, ist das ein fatales Signal.
Wir kritisieren ausdrücklich, dass dieser Abbau unter grüner Verantwortung im Bezirksamt Mitte
erfolgt ist. Eine feministische Partei muss dort, wo sie politische Verantwortung trägt,
feministisches Handeln auch konkret umsetzen. Dazu gehört, Erinnerungskultur nicht zu
bürokratisieren, sondern zu schützen. Der Umgang mit Ari zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit
hier gefährlich weit auseinandergehen.
- Gina Ostertag und Sarah Hegazy, Vorsitzende der Jusos Berlin Mitte: „Wir fordern die
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger auf, die politische Verantwortung für diesen
Abbau zu übernehmen und von ihrem Amt als Bezirksbürgermeisterin zurückzutreten.
Wer das Erinnern an sexualisierte Gewalt unterbindet, ist für dieses Amt ungeeignet.“ - Grüne Jugend Berlin Mitte: „Stefanie Remlinger und Christopher Schriner haben bereits
mehrfach durch taktloses Handeln enttäuscht. Mit dem Abbau von Ari zeigen sie erneut,
dass sie feministische Erinnerungspolitik nicht verantwortungsvoll schützen können. Eine
Wiederaufstellung für politische Ämter ist für uns daher völlig inakzeptabel.“
Wir fordern den Wiederaufbau der Friedensstatue „Ari“ an einem öffentlichen und geschützten
Ort, an dem sie frei zugänglich bleibt und weiterhin als Ort feministischer, antirassistischer und
internationalistischer Erinnerung wirken kann. Geschichte darf nicht nach außenpolitischem
Druck oder verwaltungstechnischer Bequemlichkeit gelöscht werden. Die Stimmen der
Überlebenden und aller, die für Gerechtigkeit kämpfen, müssen gehört werden.
Der Abbau von Ari mag den Ort verändert haben – doch das, wofür sie stand, bleibt: Mut,
Widerstand und Erinnerung. Wir stehen solidarisch an der Seite des Korea Verbandes und aller,
die sich seit Jahren für diesen Ort einsetzen.
Jusos Berlin Mitte & Grüne Jugend Berlin Mitte
Berlin, 17. Oktober 2025